Eindrücke von meiner Mutter Eindrücke von meinem Vater  

Meine Geburt :

Freitag 8.9.2006

AH! Endlich bin ich im Engeried Spital angekommen es ist jetzt 2:15h. Die Wehen kommen schon alle 2 Minuten: Was für Schmerzen!
Um 4.44 Uhr erblickt unser kleiner Sonnenschein Dewen (für Gott) Fabrice (der Handwerker) die Welt. Er wiegt ganze 3,330kg und ist 49 cm gross. Nach einer erfrischenden Dusche kann ich bereits schon wieder ein normales Zimmer beziehen.
Am Abend kommt schon der erste
Besuch: Buchsi Grosi und Grossvati, Lea und Alice, Götti Rolf, Andrea und Michelle (Cousine)

Toll endlich scheint es los zu gehen. Die Tage des Wartens sind vorbei. Ich wurde soeben von einem Telefon geweckt, was das ist ja mein Telefon, was ist los? Meine Frau Nicole ist am Apparat. Ja was ist; sie glaubt sie hat die ersten Wehen. Sofort los man die gehen aber ab, schon alle 5 Minuten, ich muss mich sputen. Ab ins Auto und los ins Spital. So schnell war ich noch nie in Bern angekommen, na klar Morgen's um 2:15h ist ja auch kein Verkehr. Sofort ins Geburtenzimmer "siehe Mutter". So ein Prachtskerl toll ich habe einen Sohn bekommen. Tolle Gefühle unbeschreiblich!!!

 

Samstag 9. 9. 2006 Dewen ist sehr munter und hat auch schon die Augen geöffnet. Am Abend sind wir geschafft, hatten die ganze Nacht kein Auge zugetan. Ich bin überglücklich!

Besucher: Fam. De Santis Lea, Danielle + Markus.

Ich habe die Nacht alleine zu Hause verbracht. Musste mich noch um den Hund und die Katze kümmern. Ach ja Nachbars Kater ist ja auch noch zu f üttern . Was für ein Stress, aber eben es geht ja alles vorbei. Die Kärtchen ja die muss ich noch holen gehen wir wollen doch allen mitteilen was für ein tollen Burschen wir doch bekommen haben. Ich wollte doch spätetstens um 12:00h bei Nicole und Dewen sein.
Sonntag 10. 9. 2006 Heute morgen habe ich Dewen gebadet, er genoss es sehr. Doch oh Schreck, beim einsalben von Dewen wird er am ganzen Körper blau. Die Krankenschwester erschrak, nimmt Dewen sofort auf den Arm und schliesst in an den Sauerstoff. Niemand weiss so richtig was mit ihm los ist. Dewen erholt sich aber sehr schnell. Am Nachmittag untersucht ihn der Kinderarzt. Prognose: Dewen ist Kerngesund.
Zur Kontrolle verbringt Dewen die Nacht im Säuglingszimmer.
Morgen, schon wieder - wie die Zeit doch so vergeht. Ich bekomme ein Telefon; Nicole oh jeh was ist passiert! Dewen blau geworden OK. Ich sage die angekündigte Besuche ab, um unseren Sohn zu schonen.
Montag 11. 9. 2006 Um 10:00h wurde Dewen zu mir gebracht.
Dewen ist munter, trinkt sehr viel, leider nicht von meiner Brust, er hebt sein Zünglein immer zum Gaumen hoch. Doch das lernen wir schon noch – nur Geduld Mutti!
Um 13:15h untersucht ihn der Kinderarzt noch einmal.
Prognose: Kerngesund; er könnte ein Spitzensportler sein!
Beruhigt gehen wir zum Besuch und zeigen Stolz unseren Sonnenschein.
Heute abend ist Dewen sehr unruhig, er will nicht trinken, kein herumtragen – hat er wohl Bauchschmerzen? Um 22:00h schläft er ein.
Zur weiteren Kontrolle verbringt Dewen die Nacht im Säuglingszimmer.

Besucher: Buchsi Grosi und Grossvati, Grossmuetti und Grossvater, Götti Rolf, Andrea und Michelle, Sabrina und Marcel

Schon die dritte Nacht alleine zu Hause, nicht ganz habe ja noch den Hund Chicco und einen Kater Timon, die immer in meiner Nähe bleiben. Ich fühle mich so richtig glücklich, endlich eine kleine Familie zu haben. Am Nachmittag bin ich wieder bei meinen Lieben.
Dienstag 12. 9.2006

Um 8:00h sitze ich am Frühstückstisch, trinke Kaffee, die Tür geht auf und die Spitalleitung steht mit dem Kinderarzt vor mir. Wir müssten dringend mit ihnen reden.
"Dewen muss sofort ins Insel-Kinderspital gebracht werden. Er ist wieder ganz blau angelaufen und wir wissen nicht was er hat. Es bleibt keine Zeit länger zu warten, die Ambulanz müsste sofort fahren."
Unter Tränen und schrecklicher Angst sagte ich: "Geht, Geht, rettet ihn!"
In mir bricht eine Welt zusammen, alles schmerzt und die Frage; warum mein Kind lässt mich nicht mehr los....
Mich hälts keine Minute mehr in diesem Spital, ich muss raus hier!!


Nach einem langen Spaziergang kehre ich wieder nach Hause. Das Telefon läutet; Nicole ist am Apparat. Sie ist völlig durcheinander, erzählt mir was mit Dewen los ist. Ein Schock auch für mich, aber denke mir weiter nichts dabei. Sie will nicht mehr im Engeried Spital bleiben. Ich bringe Nicole nach Hause damit sie dort den ersten Schock ab arbeiten kann.

 

Am Nachmittag fahren wir ins Kinderspital. Dr. Pavlovic teilt uns mit, dass Dewen an einem Hypoplastisches Linksherzsyndrom (HLHS) leidet. Ich weine, es wird mir schlecht, ich kann dem Arzt nicht mehr zuhören, alles in mir bricht zusammen. Meine Füsse halten mich nicht mehr, das ist viel zu viel für mich! Der ganze Körper 'schlottert', ich will meinen Sohn gesund retour!!!!! Ich werde Ohnmächtig! Diesen Tag möchte ich aus meinem Leben streichen.
Wir haben einen kerngesunden Buben auf die Welt gebracht und 4 Tage später ist er schwer Herzkrank. Eine Herzerkrankung, die es sehr selten gibt.

Dank dem schnellen Handeln des Insel-Intensivpersonal hat Dewen ein 2. Leben erhalten.

Herr mein Gott! Zu dir schrie ich um Hilfe, und du hast mich geheilt.
Ich war schon mehr tot als lebendig, doch du hast mich dem sicheren Tod entrissen und mir das Leben neu geschenkt. Psalm 30, ¾

 

Mir ist nicht wohl in meiner Haut. Herr Dr. Pavlovic hat gesagt es gebe nur zwei möglichkeiten. 1. Dewen mit nach Hause nehmen und ihm seinem Schicksal zu überlassen. Na das sind ja tolle Aussichten. Mir springt das Herz gleich heraus und mein Puls fängt an zu rasen. 2. Man kann eine Operation in erwägung ziehen, respektive im ganzen 3 Stück. Jedoch höre ich in der Stimme des Herzspezialisten keine grosse Hoffnung dafür. Schockiert trete ich mit Nicole den Heimweg an. Wir schweigen uns den ganzen Heimweg an. Keiner kann es wohl fassen, Dewen muss Sterben; nein nieeeeeeeemals!!!!

Mittwoch 13. 9. 2006
Ich habe die Kraft nicht und bleibe zu Hause. Halte Dewen's Foto mit einer Kerze vor mir und weine.. "Wir können hoffen! Sein Körper muss sich so rasch als möglich erholen damit operiert werden kann."

Ich konnte mich mit dieser Tatsache nicht abfinden. Suchte noch einmal ein Gespräch mit dem Herzspezialisten Dr. Pavlovic. Es muss doch gehen mit dieser Operation. An diesem Morgen stehen die Tatsachen wohl etwas besser. Herr Dr. Pavlovic zieht in erwägung diese Operation durch zu führen. Ich teilte ihm klar mit das es für uns keinen anderen Weg gibt.  
Wir verbringen den ganzen Nachmitag bei Dewen.
Donnerstag 14. 9. 2006

Dewen ist stabil. Die Ärzte machen eine Hirnstromkurve, um zu schauen ob das Gehirn keinen Schaden von sich getragen hat. Man kann nichts feststellen. Es wird beschlossen, dass Dewen am Freitag 7:00h operiert wird.
Am späteren Nachmittag,, Besprechnung mit Dr. Pavlovic (Herzspezialist), Dr. Berdat ( Herzchirurg), und Dr. Eberle (Narkosearzt).
Wir sind den ganzen Tag bei ihm, reden ihm Mut zu, streichlen ihn, damit er merkt, dass wir bei ihm sind und er nicht alleine ist. Unsere Gefühle schwanken, inzwischen sehr. Am Abend ist sogar Götti Rolf gekommen, hat Dewen auch Mut zugesrpochen.

DEWEN ist stark, JESUS siegt!

Um 22:30h Anruf Inselspital: Keine Angst Dewen ist stabil. Op wird verschoben auf Mittag.

 

Dewen-Tagebuch