Eindrücke von meiner Mutter Eindrücke von meinem Vater  
Freitag 15. 9. 2006

Dewen ist nun 1 Woche alt.
Morgen um 10:00h sind wir bei ihm.Wir haben fast keine Kraft mehr und doch müssen wir kämpfen um das kleine Lebewesen, unser Wunschkind. Wir geben all unsere Kraft Dewen. Um 11:45h wird Dewen abgeholt für die OP.
Wir fahre heim und warten auf das Tel vom Arzt.
Um 19:00h telefonieren wir, die Geduld vom Warten ist zu Ende. Sie können keine Auskunft geben...........nun heisst’s wieder warten, warten, warten.
Um 21:30h bekommen wir Bescheid: OP gut verlaufen, jedoch ist das Herz von Dewen zu schwach um selber zu schlagen, er muss an die Herz-Lungenmaschine. Er hat auch sehr starke Blutungen die gestoppt werden müssen.
Wir haben Angst, aber wissen, dass er's schaffen wird. Unser Sohn ist ein Kämpfer!
Wir fahren zu ihm. Unser Kind ist kaum erkennbar, ein 'Kabelsalat' finden wir vor. Es schmerzt, zerreisst einem das Herz, es schnürt uns die Kehle zu. Wir weinen........
Der Brustkasten von Dewen ist nicht zugenäht, da all seine Organe durch die OP sehr angeschwollen sind. Dewen blutet immer noch sehr stark.
Um 23:00h fahren wir nach Hause um neue Kräfte zu tanken.
Guet Nacht my Sunneschyn u pfüsele guet!

Was für ein Gott! Sein Handeln ist vollkommen, und was er sagt, ist wahr. Er beschützt alle die zu ihm flüchten. Psalm 18 31

 
Samstag 16. 9. 2006

Die Nacht ist lange, wir beten für unseren Jungen und doch ist die Angst immer noch da.
Nicole ruft an um nachzufragen wie die Nacht für Dewen verlaufen ist. Positiven Bescheid, Dewen sei stabil und die Blutungen haben aufgehört. Mit guten Mutes fahren wir zu ihm. Es schmerzt sehr, Dewen so liegen zu sehen, er kann sich nicht bewegen, da er unter Medikamenten steht, auch seine Muskeln werden lahm gelegt, damit er sich nicht bewegen kann. Nicole berührt ihn am Kopf und am Händchen das voll Wasser ist. Auf einmal öffnet er durch meine Berrührung seine Augen, Nicole ist so happy.
Am Abend muss das Ärzte-Team den Brustkasten nochmals öffnen, und das Blut das sich angesammelt hat absaugen. Ist schon wieder eine Strapaze für unser DEWEN.
In uns fällt wieder die Welt zusammen, wir müssen weinen. Es schmerzt so, wir stehen da, und können unserem Büebu nicht helfen, wir sind so machtlos! Waaaaaaarum Vater!!!

Von heute auf morgen wollen die Ärzte die Herzmaschine langsam abschalten und hoffen, dass sein Kleines Herz selber schlagen kann. Wenn nicht, hat Dewen keine Chance mehr. Er kann nicht Eweig an dieser Maschine sein.

Franz und Antoinette mir Danke öich vo ganzem Härze für öui ufmunternte Wort. Mir wüsse nit, was mir ohni euch gmacht hätti!

Sonntag 17.9.2006

Letzter Anruf 12:30h Dewen ist stabil und die Herz-Lungenmaschine wird jetzt langsam heruntergefahren. Wir machen uns auf den Weg zum Inselspital. Dort angekommen begenen wir einem gut gelaunten Pflegeteam. Frau Dr. Seibel informiert uns, das die Herz-Llungenmaschiene auf 50 % reduziert wurde. Also hat Dewen's Herz die 50% Hürde gut überstanden. Toll, was für eine Erleichterung für uns! Es ist schön, eine so positive Nachricht zu erhalten. Den ganzen Nachmittag verbringen wir bei Dewen und erfreuen uns seines guten Zustandes. Er hat mit seiner Kraft und Gottes-Hilfe diese schrechlichen Tage ziemlich gut überstanden. Am Abend wurden wir von Frau Dr. Seibel noch über den nächsten Tag informiert.

 
Montag 18.9.2006

Dewen wurde um 11:15h von der Herz-Lungenmaschine abgehängt. Diese Operation (Norwood 1) konnte in der Intensivstation durchgeführt werden. Herr Dr. Berdat übernahm diesen Part.Wir ziehen uns in den Warteraum zurück. Ein Kerze brannte auf dem Tisch, alle schwiegen. Eine Stille, die man nicht beschreiben kann, kehrt in uns ein. Nach der OP die etwa 30 Minuten dauerte, traffen wir uns wieder mit dem Chirurgen (Dr.. Berdat) und dem Oberartzt (Dr. Riedel). Es war für uns eine höllen Qual, eigentlich wussten wir es sollte alles gut gehen, aber die Angst war doch überall zu spühren. Nun also weiter mit dem Gespräch: Die beiden Ärzte waren sehr zufrieden über Dewens Zustand. Es gab überhaupt keine Probleme, die Herz-Lungenmaschine abzuhängen. In diesem Moment waren wir sehr Stolz auf Dewen. Er hat den schwersten Teil sehr gut überstanden. Eine grosse Last viel von unseren Schultern. Nun wird es sich in den nächsten 3 - 4 Tagen zeigen ob er die ganzen Belastungen gut überstanden hat. Super Dewen, das hast du gut gemacht, wir (Eltern) haben dich so LIEB!!!!

Dienstag 19.9.2006

Jetzt ist es schon eine Woche her seit der schlimmen Nachricht. Dewen du hast das toll gemacht, wir sind sehr stolz auf dich!

Dewen hat die Nacht gut überstanden, "Die Intensivstation ist zufrieden mit Dewen". Er braucht noch viel Medikamente, aber wir geben ihm doch die Zeit dafür, die er braucht um sich zu erholen.

Wir waren den ganzen Nachmittag bei Dewen. Sein Zustand ist sehr stabil. Herr Dr. Riedel ist zufrieden mit seinem Patienten. Es ist immer noch ein Kampf, sein Körper ist geschwächt und braucht diese Erholungsphase. Für uns ist es immer noch sehr schwer, wenn wir Dewen so liegen sehen. Es ist nicht einfach. Umso länger die Zeit geht umso müder werden wir, obschon wir die Nächte besser durchschlafen.

Herr du durchschaust mich, du kennst mich durch und durch. Ob ich sitze oder stehe - du weisst es, aus der Ferne erkennst du, was ich denke. Ob ich gehe oder liege - du siehst mich, mein ganzes Leben ist dir vertraut. Schon bevor ich rede, weisst du was ich sagen will. Psalm 139

Mittwoch 20.9.2006

Als wir bei Dewen ankamen, lag er im Bettlein und hatte seine Augen offen. Für uns war das ein sehr schöner Anblick und doch wurde es uns komisch ums Herz. Herr Dr. Riedel sagte uns gestern noch, dass es für ihn besser sei, wenn er schläft. Weshalb ist er nun so wach und aktiv??? Als wir den Finger in sein Händchen legten 'drückte' er zu und fixierte mit seinen Äuglein den Musik-Frosch. Doch es ging nicht lange und er wurde wieder unter Medi's gesetzt. Er muss ruhig bleiben weil der Brustkorb noch offen ist. Heute Abend viel es mir sehr schwer, von Dewen abschied zu nehmen. Die Herzspezialisten sind mit Dewen's Zustand zufrieden.

Donnerstag 21.9.2006

Hei!! Wer schaut denn uns da an mit diesen herzigen grau-blauen Augen. Ja was ist den das, er hat uns das erste Mal zugelächelt. Was für ein Charmeur (ladykiller nach Wörterbuch). Ja es ist toll ihn so zu sehen, er bewegt sich etwas mehr.Ja, er kann das - sich bewegen!! Ein unglaublich schönes Gefühl. Das erste mal das wir Dewen so wieder sehen nach dem Vorfall.. Um 21.45h habe ich mich noch einmal nach Dewen erkundigt:: " es ist alles i.O. und morgen um 13h ist die Operation angesagt."

Ein Gedicht für Dewen:

Hallo Dewen du kleiner Sonnenschein
deine Hände und Füsse sind so fein.

Überall hat es einen Schlauch
Ja Sogar auf deinem Bauch.
Auch noch offen ist deine Brust
für Mami und Papi ist das eine Frust.
Alle diese Monitore, schau wie sie blinken,
Oh Dewen, könntest du nur winken!
Es zerbricht Mami und Papi das Herz
so tief liegt der Schmerz.
Aber Dewen, du wirst das schaffen
es wird kein Loch in uns klaffen.
Wir wissen es, du bist sehr stark
schon bald, können wir in den Park.
Unermüdlich ist deine Kraft
überall spürst du deinen Saft.
Hallo Dewen du kleiner Sonnenschein
deine Hände und Füsse sind so fein.
Deine Hoffnung wird uns begleiten
und wir übersehen deine Gemeinheiten.
Was wir sehen ist dein Lachen
und all die tollen Spielsachen.
So wird dein Herz immer weiterschlagen
für uns, ist das kein unbehagen.
Wir freuen uns über dein Lachen
und ganz viele andere Sachen.
Mit Gottes Segen,
wirst du weiter Leben.
Hallo Dewen du kleiner Sonnenschein
deine Hände und Füsse sind so fein.

Dewen-Tagebuch