Eindrücke von meiner Mutter Eindrücke von meinem Vater  
Freitag 22.9.2006

Ich habe die ganze Nacht kein Auge zu getan. Ich fühle mich den ganzen Tag hundeelend. Um 10:00h sind wir bei Dewen. Er ist nicht so lebendig wie gestern. Um 12.45h müssen wir gehen, damit sie ihn für die Operation vorbereiten könnenen. Wir fahren nach Buchsi zum Mami, stärken uns und warten auf das Tel. vom Spital. Die Zeit bleibt für uns stehen.....Um 15.45h haben wir Bescheid. Wir fahren sofort los. Bei Dewen ist nun der Thorax zugenäht worden und auch konnte ein Schlauch weggenommen werden. Alle sind zufrieden sogar Dr. Carell (Herzchirurg). Dewen versucht verzweifelt die Äuglein zu öffnen, doch die Medis sind stärker. Dewen, wir sind uns sicher - morgen strahlst du uns wieder an! Ganz geschafft machen wir uns auf den Heimweg. Der Haushalt und ein Abendspaziergang mit Chicco ruft....

Liebe Verwandte: dieser Herzfehler kommt von der Natur und nicht weil ich 39 Jahre alt bin!!!! Bitte informiert euch richtig bevor ihr was in die Welt 'posaunt'!!!!
Samstag 23.9.2006

Nach unterbringung von Chicco fahren wir zu Dewen ins Spital. Die Nacht hat er gut überstanden, da die Intensivschwestern ihm die enstprechenden Medi's gut dossiert haben. Kreislauf ist stabil und sein Herz schlägt gut. Er hat die Äuglein wieder offen, doch er ist sehr müde. Um 15:00h werden ihm die vier Schläuche gezogen, nun hat er wieder mehr Freiraum bei den Beinen. Dewen, nun kannst du strampeln! Götti Rolf ist auch vorbeigekommen um den kleinen Sonnenschein zu begutachten.

Buchsi Grosi + Grossvati herzlichen Dank für das Raclette und den 'Hüetidienst' von Chicco. (Aber gäu Mami, nit z'viel Cervelat füettere!!!!!)

Sonntag 24.9.2006

Mit wenig schlaf , bin ich heute aufgestanden (hat mich ein Lastwagen überrollt!). Gott Lob kann Dani schlafen. Chicco ist heute wieder bei Buchsi Grosi und Grossvati. Dewen hat gestern noch die Schwestern auf Trab gehalten, er hat noch einmal Blut erhalten und ist nun stabil. Auch im Gesicht hat Dewen nun wieder die bessere Farbe, gestern war er so blass. Wachphasen, hat er heute weniger gehabt. Das Wasser im Körper ist immer noch sehr stark, sogar sein linkes Auge ist zeimlich angeschwollen. Doch Götti Martin hat seine grossen Augen gesehen und hat Dewen sogar ein Geschenk mitgebracht. Zum z'Nacht sind wir wieder bei Buchsi Grosi und Grossvati gewesen .- mmmmmmmm die Pouletbrüstli waren so gut!!!! Merci Mami, so konnten wir nur noch nach Hause fahren und uns geschafft hinlegen.....!!!

Montag 25.9.2006 Habe mich um 08:30 Uhr über Dewen's Zustand informiert. Die Nacht hat Dewen gut überstanden, seine Sauerstoffsättigung hat sich gebessert in den letzten Tagen. Auch die Temeperatur ist jetzt etwas konstanter. Gestern hatte er über den Füssen eine Wärmelampe und am Kopf einen Eisbeutel. Mann! Das ist doch sehr komisch. Man sagte mir dann, das seine Füsse sehr empfindlich auf die Temperatur reagiert und so müssen diese gewärmt werden. Damit jedoch der Körper nicht zu warm wird, (wegen der Belastung des Herzes) bekam Dewen einen Eisbeutel an den Kopf. So können sie die Temperaturschwankungen auffangen. Ja, ja, Dewen was du alles mitmachen musst, aber wenn's hilft ist das ja auch gut.

Ich möchte mich an dieser Stelle an all meine Arbeitskollegen (Siemens MED) richten und ihnen einen grossen Dank aussprechen, dass sie für mich eingesprungen sind. Somit konnte ich meine ganze Kraft und Energie meiner Frau Nicole und meinem Sohn Dewen widmen.

Vielen herzlichen Dank. Daniel Heimberg

Dienstag 26.9.2006

Heute fahre ich das erste Mal alleine zu Dewen, es ist ein komisches Gefühl. Dewen ist wach, als ich gekommen bin. Doch kurze Zeit danach, weint er, dies ist für mich sehr schmerzhaft, die verklemmten nassen Äuglein, der verzogene Mund - und kein Laut von ihm. Sie haben Dewen den Katheter gezogen. Er wiegt 4kg und davon ist 700gr Wasser. Ich darf ihn 2 Std.auf meinen Schoss nehmen- bin so glücklich! Die ganzen zwei Stunden hat er kein Auge zugetan und hat mit mir geplaudert. Am Abend kam noch die Physio vorbei, Dewen ist sehr entspannt und schläft.

Mein erster Einsatz zurück ins Berufsleben, und gerade noch nach Lausanne. Aber eben das Leben geht weiter und muss weiter gehen! Kann Dewen nur kurz vor dem Mittag sehen, es geht im soweit gut. Leider ist der Besuch sehr kurz. Dr. Schlapbach will Dewen noch eine Infusion ziehen und eine neue Stecken. Am Abend gehe ich noch einmal bei Dewen vorbei, ich habe meine Frau gerade verpasst. Na ja, ich will ja zu Dewen. Was für ein Frust, Dewen schläft die ganze Zeit.  
Mittwoch 27.9.2006 Oh weh, was ist da am Kopf - eine Infusion!!!! Heute ist die Physio schon um 13.30h gekommen. Dewen hat gar keine Freude - nein er weint. Die Sauerstoffsättigung ist schon viel höher als gestern. Mann, wusste gar nicht das Wickeln so anstrengend sein kann! Nach der 3. Windel und einem nassen Bett war ich und beide Intensivschwestern sehr geschaft. Dewen, Dewen! Ich darf ihn wieder auf den Arm nehmen, leider nur für eine kurze Zeit. Sein Blutdruck sinkte so massiv, dass die Ärzte alamiert werden. Er liegt im Bettlein und weint, hat über 38 Grad Fieber, ich halte seine Hand und streichle ihn. Am Abend besuche ich Dewen. Ich treffe meine Frau am Bettchen. Sie sieht gar nicht gut aus. Sie erzählt mir das sie heute morgen Ohnmächtig war. Ein riesen Schock für mich, nun habe ich zwei Patienten die ich versorgen muss!! Ein Aufsteller habe ich heute abend dennoch, Dewen ist hell wach und macht grimassen. Auch sehe ich ihn wieder weinen, so lautlos echt komisch. Dewen kann nicht schreien weil ihn der Sauerstoffschlauch daran hindert .  
Donnerstag 28.9.2006

Dewen ist stabil. Ich halte ihn über 2.5 Std in den Armen und er schläft sehr entspannt. Als Dani in den Ausgang geht weint Dewen, ich versuche ihn zu trösten.

Jeder braucht und hat einen Schutzengel. Vielen Dank für diesen. Er wird nun über Dewen wachen und ihn beschützen.

Dewen-Tagebuch